
Wer bin ich? Was mache ich? Warum Trauerbegleitung?
Alisa Tippmann
Schon immer war ich neugierig auf die Vielfalt des Lebens und die Geschichten der Menschen. Nach dem Abitur reiste ich auf einem Kreuzfahrtschiff um die Welt und absolvierte dort meine Kochausbildung. Diese Zeit hat mich gelehrt, offen auf neue Erfahrungen zuzugehen und die unterschiedlichen Perspektiven, die das Leben bietet, zu schätzen.
2021 fand ich meine wahre Berufung in der Trauerbegleitung. Zunächst ehrenamtlich, später hauptberuflich begleitete ich Kinder und Jugendliche, die einen Elternteil oder ein Geschwisterkind verloren hatten. In dieser Arbeit habe ich erfahren, wie wichtig ein sicherer Raum und ein offenes Ohr in schwierigen Zeiten sind. Seitdem bilde ich mich kontinuierlich weiter und absolviere aktuell die Basisqualifikation Trauerarbeit bei Chris Paul.
2023 lernte ich die Gewaltfreie Kommunikation (GFK) kennen, die meine Haltung zur Kommunikation – sowohl beruflich als auch privat – nachhaltig geprägt hat. Die Ausbildung, die ich 2024 abgeschlossen habe, stärkt mich darin, empathisch zuzuhören und gleichzeitig lösungsorientiert zu handeln.
Als Zuhörerin, die sich für die Bedürfnisse anderer interessiert, und als Mensch mit einem klaren Blick für Lösungen begleite ich Menschen dabei, ihre eigenen Wege zu finden – in Momenten der Stille ebenso wie in Zeiten des Wandels.
Trauer ist keine Krankheit, sondern ein natürlicher Prozess. Manchmal braucht es jedoch Unterstützung, um diesen Weg nicht allein gehen zu müssen. Es ist mir ein Herzensanliegen, Räume zu schaffen, in denen Gefühle sein dürfen, ohne bewertet zu werden. Die gesellschaftliche Tabuisierung der Trauer möchte ich durchbrechen, um zu zeigen, wie wichtig ein natürlicher Umgang mit ihr ist. Jeder Mensch kennt Trauer in unterschiedlichster Form, und dennoch lernen wir selten, mit ihr umzugehen. Dem möchte ich entgegenwirken und dazu beitragen, die Natürlichkeit der Trauer wieder fest in der Gesellschaft zu verankern.